Gemeindebeschreibung und Ziele unserer Gemeindearbeit
Die Kirchengemeinde Dudenhofen (mit den Orten Dudenhofen, Harthausen, Hanhofen) ist aufgrund Ihrer Struktur (Zuzugsgemeinde, hohe Fluktuation, soziologische Strukturen) alles andere als eine traditionelle protestantische Gemeinde. Sich am Leben der Kirchengemeinde zu beteiligen, wird nicht von Traditionen gefördert. Als Kirchengemeinde sind wir in besonderem Maß “auf dem Marktplatz”, auf dem alle weltlichen und spirituellen Angebote vertreten sind.
Eine Menge Gemeindeglieder schätzen das Gemeindeleben und arbeiten in verschiedenen Bereichen der Gemeinde mit.
Viele Mitglieder der Kirchengemeinde nehmen aber am Gemeindeleben nicht oder nur sehr marginal teil.
Die große Distanz, die viele der in unseren Dörfern lebenden Menschen zu Glaube und Kirche zeigen und die Gleichgültigkeit in religiösen Dingen, die wir bei vielen Menschen wahrnehmen, sehen wir als missionarische Herausforderung.
Rechenschaft zu geben von der Hoffnung, die aus dem Glauben erwächst, ist die Aufgabe aller Christen. Wir wollen es fördern, dass in unserem Handeln als Gemeinde sichtbar wird, wie Glauben das Leben bereichert und verändert.
Dazu bedarf es der fortwährenden Vergewisserung der Mitarbeiterschaft über die Fundamente unseres Glaubens und der Gewinnung von Perspektiven für einen christlichen Lebensstil in einer zunehmend weniger vom Glauben geprägten Gesellschaft.
Wir wollen deshalb den Kreis der Mitarbeitenden erweitern und die Gemeinschaft unter den Mitarbeitern fördern. Es ist unser Ziel, mehr Gemeindeglieder zu gewinnen, sich mit anderen zusammen in Glaubensfragen zu vergewissern und in Glaubensdingen sprachfähig zu werden.
Wir wollen Gesprächskreise über Glaubens- und Lebensfragen und Mitarbeitertreffen weiter ausbauen.
Immer mehr Menschen wissen über die grundlegenden Inhalte des Glaubens weniger Bescheid und leben in Distanz zu diesen Inhalten.
Wir möchten Menschen zu neuer oder vertiefter Beschäftigung mit den Grundlagen des Glaubens führen. Wir wollen Menschen zum Glauben an Jesus Christus einladen und Veranstaltungen durchführen, die dieses Ziel fördern.
Gottesdienst
Angesichts der Gemeindegliederzahl von etwa 2300 ist ein durchschnittlicher Gottesdienstbesuch von ca. 80 Gemeindegliedern nicht gut. Wir sind uns allerdings auch der oben genannten Rahmenbedingungen bewusst und sehen den Ist-Stand als eine Basis, die ausbaufähig ist.
Wir möchten auch weiterhin versuchen, den Hauptgottesdienst als Gottesdienst, in dem sich alle angesprochen fühlen können, zu gestalten. D.h. es soll vermehrt Raum sein für kreative Verkündigungselemente, modernes Liedgut, andere Formen der musikalischen Begleitung, Beiträge aus Gemeindegruppen oder von Einzelnen, ohne dabei den gewordenen Rahmen über Bord zu werfen.
Es ist uns wichtig, mit unseren Gottesdiensten alle Altersgruppen zu erreichen.
Der parallel zum Hauptgottesdienst stattfindende Kindergottesdienst spielte dabei eine wichtige Rolle. Regelmäßig parallel zum Hauptgottesdienst Kindergottesdienst zu feiern, gelingt leider zurzeit nicht mehr. Zu einigen Terminen werden deshalb Kinder speziell zum Kindergottesdienst eingeladen.
Darüber hinaus möchten wir unser Angebot an Zielgruppengottesdiensten (Gottesdienst für Ausgeschlafene, Gottesdienst Punkt 11, Familiengottesdienste) weiterführen und ggf. erweitern, um Gemeindeglieder, die bisher keinen Zugang zu unserem gottesdienstlichen Leben gefunden haben, zu erreichen.
Arbeitsfelder der Gemeinde
In der Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen soll die oben genannte Zielsetzung in jeweils angemessener Weise Gestalt gewinnen.
Arbeit mit Konfirmanden und Jugendlichen
Die Konfirmandenarbeit verstehen wir als unseren einladenden Grundkurs des christlichen Glaubens. Sie erwächst als natürliche Folge aus der Praxis der Kindertaufe.
Da wir davon ausgehen, dass über die Beschäftigung mit den thematischen Inhalten hinaus die Begegnung mit Menschen, denen diese Inhalte wichtig sind, größte Bedeutung hat, bemühen wir uns, diese Begegnungen in der Konfirmandenzeit zu schaffen. Dies geschieht durch die Mitarbeit Jugendlicher in den Konfirmandenstunden, die intensive Mitarbeit von Jugendlichen bei den Konfirmandenfreizeiten und die Begegnung mit erwachsenen Mitarbeitern der Gemeinde.
Die Konfirmandenarbeit möchten wir unverändert intensiv weiterführen.
Wir sehen die Konfirmandenzeit auch für die Eltern als Chance zu neuer und vertiefter Beschäftigung mit Glaubensfragen. Etliche Konfirmandeneltern sind bereit, ihre Kinder in der Konfirmandenzeit zu begleiten und zu fördern. Wir möchten attraktive Angebote entwickeln, um Konfirmandeneltern in ihrer Lebenssituation zu erreichen.
Die Konfirmandenarbeit findet ihre Fortführung in der Jugendarbeit.
Aus der Konfirmanden- und Jugendarbeit der letzten Jahre ist eine beachtliche Zahl von mitarbeitenden Jugendlichen erwachsen.
Wir möchten den Jugendlichen weiterhin Begegnungsräume anbieten (Jugendgruppen, Gesprächskreise, gemeinsame Aktivitäten), wo ihr Glaube sich vertiefen kann, wo Gemeinschaft wachsen kann und sie erleben können, dass es Freude macht, in der Nachfolge Jesu zu leben und das Evangelium weiterzugeben.
Arbeit mit Kindern
Infolgedessen, dass viele Kinder durch ihre Elternhäuser immer weniger Hinführung zum christlichen Glauben erfahren, gewinnt die Arbeit mit Kindern zunehmend an Bedeutung.
Wir möchten ein möglichst umfassendes Angebot für Kinder (Veranstaltungen und Gruppen) in den verschiedenen Altersstufen anbieten, bei denen Kinder ganzheitlich mit den christlichen Inhalten vertraut werden können.
Kirchenmusik
In den Gemeindegruppen wird viel gesungen.
Neben unseren Organistinnen bereichern der Mosaikchor und zwei Bands unsere Gottesdienste.
Weitere musikalische Menschen, die mit unterschiedlichen Musikstilen das Singen von Bitte, Dank, Klage und Lob fördern, sind immer willkommen.
Freude am Singen soll dabei über “Professionalität” stehen.
Musik als Ausdrucksform des Glaubens wollen wir in ihrer Vielfalt fördern.
Seelsorge
Seelsorge als das “einem Menschen Zurechthelfen auf den verschiedenen Beziehungsebenen” (G. Seitz) geschieht in vielen Begegnungen unter Gemeindegliedern.
Wir möchten es fördern, dass Menschen, die Gottes Beistand und hilfreiche Orientierung erfahren haben, anderen weitergeben, was ihr Leben bereichert hat.
In Bezug auf von Krankheit betroffene Menschen wurde der „Treffpunkt Hoffnung“ eingerichtet.
Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin ist als Vis-a-vis Fachkraft tätig. Sie führt Hausbesuche durch oder steht für Gespräche in Krisen- und Krankheitszeiten, zum gemeinsamen Gebet oder andere Dienste bereit. In der Vis-a-vis Gebetszeit wird für Menschen in Krankheit und Not gebetet.
Die Besuchsdienste für Senioren und für Neuzugezogene wollen wir weiter fördern.
Wir möchten diesen Weg weitergehen und bewusstmachen und verwirklichen, dass Seelsorge nicht ausschließlich Aufgabe der Hauptamtlichen ist. Wir möchten Seelsorge im oben beschriebenen Sinne fördern.
Öffentlichkeitsarbeit soll nicht betonen, wie gut wir sind, sondern auf Gott und sein Werk in dieser Welt hinweisen.
Neben den üblichen sonstigen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit möchten wir den (gemeinsam mit der Gemeinde Römerberg herausgegebenen) Gemeindebrief „Die Brücke“ zu einer Publikation machen, die das Evangelium an den Rand unserer Gemeinde bringt. Er soll nicht nur Gemeindenachrichten beinhalten, sondern eine zur Diskussion und zum Glauben einladende kleine Zeitschrift sein. Der Redaktionskreis bemüht sich, die Inhalte, die uns als Gemeinde beschäftigen, zu transferieren.
Freizeiten
Freizeiten spielen als Arbeitsform unserer Kinder- und Jugendarbeit eine entscheidende Rolle. Hier besteht ein idealer Begegnungsraum, in dem persönliches Angenommensein und Entfaltungsmöglichkeiten erfahren werden können. Hier erfahren etliche Kinder und Jugendliche ein Gegenbild zu zerrissenen, unheilen Familiensituationen.
Insbesondere die missionarischen Jugendfreizeiten in den Sommerferien haben vielen Jugendlichen den Zugang zum Glauben geöffnet.
Aber auch Erwachsene wissen Freizeiten zu schätzen. Viele Frauen haben durch die „Ladys Holidays“ Impulse für ihr Leben und ihren Glauben bekommen.
Als Besonderheit unserer Gemeinde ist, ermöglicht durch den Brunnenhof, ein umfangreiches Angebot an Kinderfreizeiten entstanden.
Diese Freizeitenarbeit für die verschiedenen Altersstufen möchten wir in ihrer hohen Qualität fortführen und das Angebot, wo es sinnvoll und nötig ist, erweitern.
Brunnenhof
Der Brunnenhof, unser Gemeindezentrum mit Übernachtungsräumen in Harthausen, ermöglicht uns die intensive Freizeitenarbeit.
Neben den eigenen Veranstaltungen ist der Brunnenhof sehr oft an auswärtige Gruppen vermietet. Die Gruppen werden dabei organisatorisch von einem Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut.
Den Brunnenhof wollen wir weiterhin als gutes Gemeindezentrum und Haus für Freizeiten in Schuss halten.
Finanzen
Unter sich verändernden Rahmenbedingungen in Kirche und Gesellschaft wollen wir das Bewusstsein fördern, dass die künftige Finanzierung der Gemeindearbeit der finanziellen Unterstützung derer bedarf, denen die Gemeinde am Herzen liegt.
Als sichtbares Zeichen für diese Notwendigkeit besteht der Förderverein „Zukunft gestalten“.
Wo es uns möglich ist, wollen wir die Arbeit christlicher Werke (diakonischer und evangelistischer Art, beispielsweise das Evangeliumsteam für Brasilien) fördern.
Gabenorientierung
Im Bereich der ehrenamtlichen wie der hauptamtlichen Mitarbeiter unserer Gemeinde wollen wir die verschiedenen Begabungen, die Gott uns geschenkt hat, ernst nehmen. D.h. wir möchten Mitarbeiter in den Bereichen einsetzen, in denen sie mit Begeisterung ihre je eigenen Fähigkeiten zur Entfaltung bringen können. Das bedeutet auch, dass wir nicht versuchen wollen, Arbeitsbereiche, für die uns geeignete Mitarbeiter fehlen, nur deshalb abzudecken, weil sie uns nötig erscheinen.
Basis
Bei allem Planen und Bemühen sind wir uns bewusst, dass der Bau der Gemeinde nicht unser Werk ist. Ohne Gottes Geist, der Frucht hervorbringt und der uns immer wieder begeistern muss, können wir nichts tun. Diese Abhängigkeit von Gott führt uns ins Gebet. Gemeinsames Gebet und gottesdienstliches Feiern soll unsere Gemeindearbeit tragen.
Neue Möglichkeiten, Mitarbeiter und “offene Türen” wollen wir von Gott erbitten.
Wir möchten dies in allen Bereichen unserer Arbeit ernst nehmen. Deshalb wollen wir gemeinsames Gebet und die Anbetung Gottes in unserer Mitte pflegen und dazu von Gott erwarten, dass er uns Herz und Mund öffnet.